+ The Yard

The YARD besteht aus einem Hotel mit 55 Zimmern, 51 Wohnungen, 4 Gewerbeeinheiten sowie gemeinschaftlich genutztem Garten, Tiefgarage und Spa Bereich mit Schwimmbad. Das Projekt positioniert sich konträr zu dem konventionellen, geschlossenen Berliner Block, der den gängigen Vorstellungen der meisten Entwickler, aber auch der Berliner Stadtplaner entsprochen hätte. Es interagiert dabei städtebaulich und räumlich mit einem heterogenen Umfeld in einer „vergessenen Ecke“ von Berlin-Kreuzberg und integriert sich dort mit seiner zeitgenössischen Architektursprache.

Mit der Entscheidung, zwei Baukörper um einen Garten anzuordnen – von Enea Landscape Design gestaltet – öffnet sich das Projekt zum umgebenden Stadtraum. Die Ausgestaltung der Baukörper führt diese Interaktion weiter: Der kleinere Körper, das Hotelgebäude, dreht sich zum Garten hin und verstärkt auf diese Weise die Öffnung zur Straße; das Wohngebäude wiederum weitet den Straßenraum über Verschiebungen und Rücksprünge in Grundriss und Ansicht auf; mit seiner Straßenfassade vermittelt es zwischen den Maßstäben der umgebenden Altbauten sowie den großen 50er-Jahre Wohnblocks auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Die Gartenfassade ist geprägt von einer vertikal orientierten Sichtbeton Struktur, die thermisch getrennt dem eigentlichen Baukörper vorgelagert ist. Sie bietet jeder einzelnen Wohnung eine großzügige Terrasse, die über Vor- und Rücksprünge verschiedenen Nutzungen ermöglicht und große Pflanzentröge für individuelle Gartenfreuden integriert. Die schlankeren Bereiche lassen die Wintersonne tief ins Gebäude scheinen und optimieren den Strahlungswärmegewinn in der kalten Jahreszeit, während die durchgehende Struktur mit Außenvorhängen im Sommer vor der Hitze schützt. Gemeinsam mit der großen thermischen Masse des Gebäudes macht sie eine Klimaanlage überflüssig und trägt so zum niedrigen Energieverbrauch bei.

Ein wichtiges Resultat dieser ausdifferenzierten Gebäudehülle ist die Produktion höchst unterschiedlicher Wohnungen. Obwohl alle Grundrisse einem klaren, komfortablen und effizienten Schema folgen, sind keine zwei Wohnungen identisch. Jeder Bewohner und jede Bewohnerin kann die speziellen Qualitäten seiner oder ihrer Wohnung entdecken und sich damit identifizieren. Diese Identifikation teilen sie mit denen, die vorher schon um das Grundstück herum gelebt haben – und tragen so zur Verankerung des Neuankömmlings in seiner Umgebung bei.

LAGEPLAN
DACHAUFSICHT
1.OG
6.OG
7.OG
HAUS 1